Kunst im Beet am UKS

 

Der Frühling kommt - und mit ihm neue Kunst am Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg. Ab sofort finden man zwischen den ersten Blumen auch "KUNSTblumen" in den Beeten am UKS. Gezeigt werden 100 "Blumen" aus klassischen HistoPopArt Motiven von Anne U. Kerber und Motiven von Judith Lundberg-Felten von Flora-L Design.

Auf jedes kleine Kunstwerk ist ein QR Code aufgedruckt. Scannt man ihn, landet man hier auf dieser Seite und findet so Hintergrundinfos zu HistoPopArt und Flora-L Design.

 

Das Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) war 2014 die erste „Essbare Klinik“ in Deutschland.

Zwischen den Blumen in den Rabatten tauchen als Farbtupfer Gemüsepflanzen und Kräuter wie Rote Beete, Mangold, Kohlrabi, Paprika, Grünkohl, Tomaten oder Exotisches wie Artischocken auf.

Durch das nachhaltige Projekt an 9 Standorten im UKS werden die Mitarbeiter, Besucher und Studenten zu gesunder, vitaminreicher Ernährung angeregt, da das Gemüse, Obst und die Kräuter kostenlos mitgenommen werden dürfen.

 

Artikel aus dem UKS Newsletter Mai 2022

Bilder: Rüdiger Koop. UKS

Anne U. Kerber

„Anne U. Kerber (52) ist Medizi­nisch-technische Assistentin der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie am Universitätskli­nikum des Saarlandes in Hom­burg. Dort leitet sie das dermatopathologische La­bor. Begonnen hatte alles mit der verrückten Idee, Histologie und Kunst zu verbinden. Als Frau Kerber gemerkt hatte, dass die entstandenen histologischen Bil­der im Pop Art Style den Betrachtern gefallen, hat­te sie das ermutigt, auf diesem Wege weiterzumachen. Vor allem die Tatsache, dass auch medizi­nische Laien die Bilder mögen und die Bilder sogar in die Wohnung hängen möchten, hat sie begeistert. Auf die Idee mit der Pop Art-Verwandlung von histologischen Schnitten kam Frau Kerber durch die Erfahrungen mit der Fotobearbeitung mit entsprechenden PC-Programmen. Diese kennt sie durch ihr Hobby, der Fotogra­fie, bestens. Die Bilder erhalten den farbkünstlerischen Ausdruck durch computergestützte Wandlung. Hierzu nutzt Frau Kerber die viel­fältigen Möglichkeiten der modernen digitalen Bildbearbeitung. „Irgendwann habe ich einfach ausprobiert, ob sich Fotos von histologischen Schnitten ähnlich wie meine privaten Fotos in Pop Art Bilder umwandeln lassen“, schil­dert Frau Kerber den Entstehungsprozess. Das Ergebnis hatte sie fasziniert. „Nie hätte ich mir vorgestellt, dass Strukturen wie Drü­sen und Haare so toll aussehen können“. Auf eines legt Frau Kerber aber Wert. Schnitte von pathologischem Gewebe nutzt sie generell nicht für ihre Pop Art-Bilder. Bei aller Verfremdung der Schnitte ist es der Künstlerin bei ihrer Arbeit wichtig, dass in den Bildern das zugrundeliegende Gewebe mit all seinen Strukturen immer noch zu erkennen ist. Das entstandene Bild soll nicht zu abstrakt werden. Es soll immer noch deutlich werden, um welche Anteile eines Gewebes es sich handelt. Wenn beim Betrachter dann aber die Phantasie angeregt wird und Assoziationen entstehen („Das sieht aus wie eine einsame Insel…“) macht das die Künstlerin besonders glücklich.“

Judith Lundberg-Felten

 

Judith ist Forscherin und Lehrkraft in der Molekularen Pflanzenbiologie am Umeå Plant Science Centre in Nordschweden. Ihre Liebe zu Skandinavien und ihr Forschungsinteresse an Bäumen haben die gebürtige Niederrheinerin 2010 nach einem sechsjährigen Aufenthalt in Frankreich in den Norden nach Schweden gezogen. 2019 hat Judith dort zusammen mit zwei damaligen Kolleginnen aus Umeå, mit der sie ihre Leidenschaft für Mikroskopie und Nähen als Hobby teilt, Flora-L Design gegründet. Die drei Frauen aus Deutschland, Frankreich und Kanada designen aus Mikroskopiebildern von allerlei Pflanzen Druckmuster für Textilien. Von Meterware bis zu fertigen Heimtextilien in bunten Farben und aus umweltfreundlichen Stoffen wie Leinen und Tencel ist sowohl für Nähinteressierte als auch weniger handwerklich Begeisterte Interessantes im Sortiment von Flora-L Design zu finden, das über den Onlineshop von Flora-L erhältlich ist. Jedes Produkt wird mit einer kurzen Beschreibung geliefert, die Aufschluss über das ursprüngliche Mikroskopiebild und die Funktion der im Muster sichtbaren Zellen in der Pflanze gibt. Design, das Gespräche starten! 2020 haben Judith und Anne sich über Instagram gefunden und eine kreative Zusammenarbeit ist entstanden, bei der Anne einige der Muster von Flora-L Design im Pop-Art Stil verändert hat.